Kurze Fährenfahrt auf die „Lange Insel“ Dugi otok
Die „Lange Insel“ liegt vor Zadar und ist mit der Personenfähre in einer Dreiviertelstunde aus erreichbar. Ankunft ist im pittoresken Hafen des Hauptorts Sali. Hier leben rund 800 Menschen, das gesamte Eiland hat rund 1.600 Einwohner*innen. Von Sali aus aus schlängelt sich die einzige Hauptstraße durch mächtige Olivenhaine, ab und zu zweigt eine Piste zu den Stränden von Dugi otok ab.
Oliven sind auf Dugi otok allgegenwärtig
Apropos Oliven: Dazu haben die Insulaner eine ganz besondere Beziehung. Angeblich besitzt hier jede Familie Olivenbäume. Manche haben nur Hundert, andere Tausend. Das Olivenöl behalten die Insulaner*innen allerdings am liebsten für sich selbst.


Auf manchen Häusern sind zwar Schilder mit der Aufschrift „Olivenöl“ angebracht. Im Sommer ist das heiß begehrte Öl aber schnell ausverkauft. Ab und zu baut eine Bäuerin vor dem Tourismusbüro ihren Stand auf und bietet Olivenöl aus Eigenproduktion an.
Das Urlauberleben auf Dugi otok
Von den 1.600 Einwohner*innen auf Dugi otok leben mehr als die Hälfte im Hauptort Sali – im Sommer gleichzeitig Treffpunkt der meisten Touristen. Sali hat alles, was es für einen Urlaub auf der vielleicht schönsten Insel in Kroatien braucht: Ferienappartements, Restaurants, ein Tourismusbüro, eine Verleihstation für Räder und Scooter, eine Post, einen Supermarkt, einen Bankomaten, eine Pizzeria, eine Eisdiele, einen Souvenirshop, zwei Bäckereien.

Größere Hotels gibt es auf Duki otok bislang kaum, die meisten Ferienwohnungen werden privat vermietet. Im Sommer ankern unzählige Boote und Segeljachten im Hafen von Sali – dann kann es auch mal laut werden.
Natur und Ruhe statt Halligalli
Wer auf Dugi otok Halligalli und Nachtleben sucht, ist trotzdem fehl am Platz. Hier verbringt man den ganzen Tag draußen in der Natur – auf dem Boot, auf dem Kajak, auf dem Rad oder zu Fuß. Über die Insel verteilen sich ein paar schöne Strände, allen voran der Sandstrand Sakarun Beach. Im Süden liegt der Naturpark Telašćica. Hier lässt es sich in kristallklarem Wasser baden und schnorcheln. Der Naturpark ist mit ein Grund, warum es naheliegend wäre, Dugi otok zur schönsten Insel in Kroatien zu küren.


Abends geht man gemütlich essen, flaniert durch das idyllische Sali oder gönnt sich in der Hafenbar Café Maritimo ein paar Drinks. Viele Urlauber*innen schauen auch gerne in der öffentlichen Bücherei am Hafen vorbei. Sie ist mit Schwarzweiß-Fotos und Filmplakaten zugekleistert, manchmal dringt Klaviermusik nach draußen.
Winter auf der Dugi otok: einsam und stürmisch
Im Winter schrumpft die im Sommer vorübergehend höhere Einwohnerzahl von Dugi otok wieder. Die Tourist*innen sind weg. Die Jungen zieht es aufs Festland, wo Ausbildung, Job und quirliges Stadtleben warten. Zurück bleiben die alten Insulaner*innen und ein paar Hartgesottene. Wo noch vor Kurzem die Sonne gnadenlos heruntergebrannt hat, ziehen Rauheit, Stille und Einsamkeit ein. Es regnet und stürmt häufig.
„Im Winter gibt es hier nichts zu tun“, erzählt Antonio, der im Sommer mit einem Fernglas mögliche Brandherde über dem Naturpark Telašćica beobachtet. „Das einzige was die Leute dann hier machen, ist Oliven zu ernten und Olivenöl zu produzieren.“ Nicht nur: Manche Einheimischen vertreiben sich die Zeit mit Theatergruppen, Yoga und Gesangsvereinen. Für sie bleibt Dugi otok vermutlich auch dann noch die schönste Insel in Kroatien.
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Antonio, der Feuer-Überwacher im Naturpark Telašćica
Klimaschonende Anreise im Slow Travel Stil
Wir empfehlen die klimafreundliche Anreise per Bus. Die Fahrt von Wien nach Zadar dauert rund zehn Stunden und ist schon ab 30 Euro (one way) zu haben. Von Zadar aus geht es weiter mit der Personenfähre (45 Minuten) nach Sali auf Dugi otok. Vor Ort kann man sich ein Moped mieten.