Tipps: Damit das Langzeitreisen nicht zum Hundeleben wird

Langzeitreisen: am Strand dösender Hund.
Tipps und Empfehlungen für Langzeitreisende
Für's Reisen gibt es kein allgemein gültiges Rezept. Zum Glück. Aber ein paar gut gemeinte Ratschläge kann jede*r gebrauchen.

1. Den Reisestil nach den Bedürfnissen wählen

Welche Vorstellungen und Bedürfnisse stehen hinter dem Wunsch, eine Langzeitreise anzutreten? Ein Jahr lang am selben Ort wohnen? Freiwillig arbeiten? Menschen treffen? Alleine sein? Möglichst viel sehen? Massig Zeit in der Natur verbringen?

Es gibt mindestens 1001 Möglichkeiten, eine Langzeitreise zu gestalten. Deshalb ist es hilfreich, die eigenen Bedürfnisse herauszufinden, sich für einen Reisestil zu entscheiden und diesen beizubehalten. Das ermöglicht, so richtig in die Auszeit einzutauchen.

2. Sich trauen, intensiv zu spüren

Egal, ob es das süße Nichtstun ist oder eine kraftraubende Wanderung: Wer sich auf den Moment einlässt, erlebt intensiver. Auch auf Reisen ist es immer wieder eine Überwindung, die eigene Komfortzone zu verlassen. Überwindet man sich dazu, lernt man sich selbst ein Stück weit neu kennen.

Man entdeckt Orte, mit denen man sich auf wundersame Weise verbunden fühlt. Man lernt Menschen kennen und umarmt sie, als wären es Freunde für die Ewigkeit. Man lacht Tränen. Fühlt sich unbeschwert. Man schwitzt, flucht, stellt sich selbst infrage. Im Alltag hat man oft weder die Kraft noch die Muße, eine solche Intensität überhaupt zuzulassen.

3. Gesellschaft und Alleinsein genießen

Wie viele Kontakte man auf einer langen Reise zulässt und wie häufig man alleine ist, muss natürlich jede*r für sich selbst entscheiden. Einerseits ist der Kontakt zu anderen Reisenden und zu Einheimischen unheimlich bereichernd.

Andererseits ist es extrem lehrreich, alleine Zeit zu verbringen. Das ist natürlich nicht jedermanns Sache, aber einen Versuch ist es wert. Und nicht wenige Alleinreisenden behaupten: Ich selbst bin meine beste Reisepartner*in!

4. Das schlechte Gewissen daheim lassen

Reisende fühlen sich manchmal unwohl, wenn sie nicht tagtäglich in aller Herrgottsfrüh aufstehen. Sie wollen möglichst viel von ihrer Zeit nutzen und so viele Sehenswürdigkeiten wie möglich abhaken (Stichwort: bucket list). Deshalb rasen sie oft innerhalb weniger Wochen an zig verschiedene Orte innerhalb eines Landes, ohne je wirklich irgendwo anzukommen.

Wenn einzig das schlechte Gewissen der Grund für diese Art des Reisen ist, dann: Weg damit! Beim Unterwegssein kann nicht jeder Tag vollgestopft mit Ereignissen sein. Hirn und Herz brauchen Ruhepausen. Ein riesengroßer Vorteil beim Reisen ist, dass man tun und lassen kann, was man will. Es gibt niemanden, der einem Vorschriften macht. Da wird man sich nicht zur Geißel seines antrainierten Leistungsdenkens machen, oder?

5. Alles ist scheiße? Darf es auch sein.

Natürlich nicht jeden Tag. Das wäre irgendwie suboptimal. Und die Reise vielleicht doch nicht das Richtige. Aber wer länger reist, hat auch mal schlechte Phasen. So wie daheim eben. Das Reisen ist in diesem Augenblick der – zugegeben spektakuläre – Alltag.

Und im Alltag trifft man eben Menschen, mit denen man nicht kann. Hat Bauchweh, Kopfweh oder Herzschmerz. Ist traurig oder streitet sich. Was macht man da normalerweise? Sich zurückziehen, die Decke über den Kopf und auf Besserung warten.

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Wie fühlt es sich an, für mehrere Monate am Stück zu reisen? Hier geht’s zum Artikel über Langzeitreisen.

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