Die typischen Österreicher*innen im Urlaub …
1. … reservieren mit dem Handtuch die Sonnenliege
Immerhin machen das die Deutschen auch. Und das erzürnt die Urlaubs-Österreicher*innen. Deshalb flüstern sie beim Abendessen ihrer Begleitung zu, mit welcher Strategie sie am nächsten Tag endlich auch mal den besten Platz am Pool ergattern wollen. Irgendwie klappt’s dann aber doch nie – im Bett ist es zu weich und warm. „Noch fünf Minuten – dann steh‘ ich auf!“
2. … reagieren neidisch auf Landsleute
Die Österreicher*innen wollen sich als Erkunder und Entdecker neuer Welten fühlen. Egal, ob beim Trekking im Himalaya oder beim Planschen im All-Inclusive-Pool. Sie – und nur sie – haben das Recht, jetzt in diesem Moment hier zu sein. Sollten sie im Urlaub doch einmal Landsleute ausmachen, gefällt ihnen das gar nicht. „Was wollen dieeee denn hier?“
3. … wollen nicht als Deutsche abgestempelt werden
Die typisch österreichischen Urlauber*innen wehren sich vehement, sollte sie jemand unwissender Weise als Deutsche vermuten. Sie werden nicht müde, ihre wahre Herkunft immer wieder richtigzustellen. Der gute alte Mozart muss meistens dafür herhalten. „No, no! Austria – M-O-Z-A-R-T!“ Und das, obwohl der Komponist und Musiker 1756 im Füsterzbistum Salzburg geboren wurde. Und somit genau genommen weder „Deutscher“ noch „Österreicher“ war.
4. … vermissen ihr Wiener Schnitzerl
Spätestens nach ein bis zwei Wochen Nudeln (Italien) oder Reis (Asien) sind die Urlaubs-Österreicher*innen auf der latenten Suche nach etwas „Gscheitem“. „Mhhmmm, ein Schnitzerl – das wär’s jetzt!“
5. … sind extrem heimatverbunden – wenn es ums Bier geht
Sie vergleichen jedes Bier der Welt mit dem von zuhause. Denn die Österreicher*innen lieben ihr Bier. Bier ist Geschichte. Bier ist Tradition. Bier ist Kultur. Laut Bierkulturbericht 2015 (Quelle: Brau Union) finden 92 Prozent der Österreicher*innen, dass Bier eine wichtige Rolle für die heimische Getränkekultur spielt. „Net schlecht. Oba dahoam schmeckt’s bessa!“
6. … haben einen unerklärlichen Italien-Zwang
Die typischen Österreicher*innen sind im Frühsommer stets im benachbarten Italien vorzufinden. Scheinbar werden sie von einer unsichtbaren Macht dazu gezwungen.
„Wohin fährst du zu Ostern?“
„Nur nach Lignano. Is eh‘ net so klass. Und sauteuer. Das Meer ist dreckig. Aber irgendwie hat es Urlaubsflair. “
7. … haben ein ambivalentes Verhältnis zu Wien
Daheim in Österreich schimpfen die Bundesländer*innen grundsätzlich über alles Wienerische. Sobald sie in der Ferne sind, verwandeln sie sich zu stolzen Repräsentant*innen ihrer Bundeshauptstadt. „Yes, Vienna – it’s beautiful, you HAVE to go there!“
8. … finden Kängurus nervig, obwohl sie nie welche gesehen haben
Grundsätzlich haben österreichische Urlauber*innen nichts gegen Kängurus. Irgendwie nerven sie im Urlaub aber total. Denn ständig wird „Austria“ mit „Australia“ verwechselt. Und die Österreicher*innen müssen Reisenden aus allen möglichen Ländern erklären, dass es in den Alpen keine Kängurus gibt.
„I’m from Austria.“
„Oh, Sydney must be beautiful … and the cangaroos!“
„No, not Australia, A-U-S-T-R-I-A! That’s in Europe!
„????????“
„Arnold Schwarzenegger?“
„Aaaah, yes …“
9. … halten ihren Sonnenbrand für ein Status-Symbol
Der Urlaubs-Österreicher*innen sind vielleicht nicht ganz so krebsrot wie die deutschen Hotel-Nachbar*innen. Aber sie kommen nahe dran. Merken tun sie das natürlich nicht. Denn der Grad der Urlaubsbräune verschafft daheim Ansehen und Status. „Was ich schon für eine gute Farbe hab! Da werden die daheim aber schauen!“
Ein Schnitzel habe ich noch nie vermisst, aber Schwarzbrot schon!
Liebe Gudrun! Ich auch 🙂 Und Käse! Lustig (und gleichzeitig traurig) finde ich, dass manche Reiseanbeiter den All-Inclusive-Urlaub damit anpreisen, dass sie in der Ferne für ausreichend österreichisches Essen sorgen.
Oh ja, Käse! Ich habe sogar mal im Urlaub geträumt, dass jemand ein Käsebrot hat und mich nicht abbeißen lässt, Du kannst Dir denken, wer diese Person war…
🙂 Darauf komme ich noch zurück. Ich freue mich jedenfalls auf meinen nächsten Wien-Urlaub, weil da hat mir jemand versprochen, Curry zu kochen.
Als ich in Peru einem neugierigen einheimischen kundtat, ich sei aus Österreich, meinte er: Ahhh, Hitler!
Hallo Regina! Hm – wie reagiert man da? Ist mir selber noch nie passiert. Aber in ähnlicher Form meiner Schwester in Jordanien.
Soweit ich mich erinnern kann, habe ich ihm vermittelt, dass Österreich dann doch a bissl mehr ist als nur Hitler. Er hat mich zumindest ausreden lassen und so gewirkt, als ob er es verstanden hätte.
sehr sehr unterhaltsam, liebe maria!
auch immer wieder erlebt und daher vorschlag für punkt 10
… schaut im urlaub nach, wie das wetter zu hause ist 😉
Danke 🙂 Auf deinen Vorschlag bin ich selber nicht gekommen, da ich das noch nie gemacht habe. (Die anderen Dinge natürlich auch noch nieeeeeeee). Aber da hast du bestimmt Recht. Man will ja wissen, wie grauslich es die anderen daheim haben 🙂
Liebe, nein, LIEBE den Artikel.
Oh 🙂 DANKE 🙂 Nur ein paar Beobachtungen und (Eigen)-Erfahrungen, die man im Laufe des Reiselebens so macht.