Raurisertal: Durch den Urwald auf die „Krapfenalm“

Gainschnittalm Raurisertal
Urig: die Gainschnittalm im Raurisertal
(ANZEIGE) Der Aufstieg zur Gainschnigg-Alm führt durch den Rauriser Urwald im Raurisertal. Oben angekommen, warten hausgemachte Bauernkrapfen und Almschmankerln als Belohnung.

Dass es „auf da Oim koa Sünd gibt“ kommt einem auf der Gainschnigg-Alm im Salzburger Hüttwinkltal am Ende des Raurisertals zugute. Weil: Das gilt ja wohl auch für’s Essen. Und davon gibt’s hier oben, auf 1.750 Metern Seehöhe, reichlich. Die Almbauern Sophie und Sepp Ennsmann verbringen jeden Sommer hier oben und kümmern sich ums Vieh: vier Kühe, zwei Schweine, mehr als ein Dutzend Hühner, ein Hahn sowie Hasen, Hund und Katz.

Was auf den Tisch kommt, stammt zum allergrößten Teil aus Eigenproduktion. Zum Beispiel der weiche Schnittkäse, die goldgelbe Butter oder der Schinkenspeck für die Brettljause. Dass auch der Schnaps nicht zugekauft wird, versteht sich da von selbst.

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Brettljause in Rauris

Gainschnigg-Alm im Raurisertal, Rauriser Urwald

Hausgemachte Bauernkrapfen auf der Gainschnigg-Alm

Almwirtin Sophie und ihre Mitarbeiterinnen

Bauernkrapfen nach Familienrezept

Berühmt ist Almwirtin Sophie vor allem für ihre Bauernkrapfen. Jeden Tag steht sie noch früher auf als für die Stallarbeit ohnehin notwendig, um den Germteig dafür anzusetzen. Das Rezept stammt von ihrer Mutter. „Aber eigentlich mache ich das immer nach Gefühl“, erzählt Sophie. „Schnickschnack wie Vanillezucker brauche ich nicht – der Geschmack kommt von den frischen Eiern und von der selbstgemachten Butter.“ Die Preiselbeeren für die Bauernkrapfen wachsen gleich hinter dem Haus.

Raurisertal: Baumaterial per Traktor angekarrt

Das Haus aus Holz und Stein, die Gainschnigg-Alm, hat die Rauriser Familie in mühevoller Arbeit in Eigenregie aufgebaut. „Damals haben wir die Steinbrocken auf der Wiese von Hand weggeräumt“, erinnert sich Sophie. Holz und Baumaterial wurden auf der holprigen Schotterpiste per Traktor herangekarrt. „Als der Rohbau stand, haben wir mit dem Schlafsack hier übernachtet“, erzählt Sophie. Eine einprägsame Zeit voller Vorfreude und Tatendrang, an die sie sich gerne erinnert. Heute verbringt Sophie den ganzen Sommer, von Juni bis September, auf der Alm. Ihr Mann Sepp greift ihr unter die Arme, kümmert sich aber vor allem um die Landwirtschaft im Tal.

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Alm im Raurisertal

Einsamer Job auf einem Gipfel der Hohen Tauern

Hinter der Gainschnigg-Alm ragt der schroffe Gipfel des 3.106 Meter hohen Sonnblicks empor. Oben befindet sich seit 130 Jahren ein Wetterobservatorium, das ganzjährig besetzt ist. Wohl einer der abgelegensten Arbeitsplätze Österreichs. Aber die Wettterbeobachter lieben ihren Job, erzählen die Leute im Tal. „Sie wechseln sich ab – nach zehn Tagen oben haben sie jeweils zwei Wochen frei“, erzählt Ferdinand Rieder, Chef-Ranger im Nationalpark Hohe Tauern. Zu ihrem Arbeitsplatz gelangen die Mitarbeiter mittels Materialseilbahn, im Winter auch mal auf Schiern.

Durch den Rauriser Urwald

Vom Berg in den Wald, denn der ist Ferdinand Rieders Spezialgebiet. Bei der nicht mal einstündigen Wanderung durch den Rauriser Urwald zur Gainschingg-Alm gibt es viel zu entdecken: Flechten, Wacholder, Alpenrosen. Zirbenbäume, wilden Thymian und Glockenblumen. Neben Farnen bedecken vor allem grasgrüne Heidelbeersträucher den Waldboden. „Die sind hier oben aber erst im September reif“, erklärt Ferdinand.

Rauriser Urwald

Flechte im Rauriser Urwald

Alpenrose im Rauriser Urwald

Bauernkrapfen-Genuss im Raurisertal

Im ursprünglichen Sturzwald mit seinen Moortümpeln wird die Natur sich selbst überlassen. Umgefallene Bäume werden nicht weggeräumt, sondern dienen als Rückzugsort für Kleintiere und als Humus. Die Zeit bis zur Gainschnigg-Alm vergeht im Nu und oben wartet schon Sophie. „Willst du noch einen Bauernkrapfen?“, fragt sie. Nein zu sagen wäre jetzt wirklich eine Sünde. Und die gibt’s ja bekanntlich auf der Alm nicht.

 

Gut zu wissen:

  • Aufstieg zur Gaischnigg-Alm ab Parkplatz Lenzanger (Mautstraße) oder Parkplatz Bodenhaus im Hüttwinkltal bzw. Raurisertal
  • Auf der Gainschingg-Alm gibt’s auch selbst gemachten Käse und Almbutter zum Mitnehmen.
  • Wer hier am liebsten gar nicht mehr weg will, übernachtet einfach auf der Alm. Kontakt: www.gainschinggalm.at
  • Im Sommer findet jeden Montag eine geführte Exkursion durch den Rauriser Urwald statt. Für Gäste mit Gästekarte oder Nationalpark Card kostenlos. Info: www.raurisertal.at

Bauernkrapfen-Rezept:
Geheimrezept für die süßen Bauernkrapfen der Almwirtin herunterladen

Offenlegung:
Vielen Dank an die Salzburger Land Tourismus GmbH für den Ausflug, aus dem diese entgeltliche Einschaltung entstanden ist.

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