Punakaiki: Paradiesischer Kraftplatz in Neuseeland

Kajaktour in Punakaiki
Kajaktour im Grünen
Punakaiki ist den meisten Reisenden nur einen kurzen Fotostopp wert. Dabei versprüht der Ort eine ganz besondere Energie.

An manche Orte vergibt man sein Herz, sobald man den ersten Schritt darauf setzt. Anderswo liegt die geballte Kraft in der Schönheit der Natur. Es gibt Plätze auf der Welt, da sind Sonne und Regen nie weit voneinander entfernt. Und Landschaften, die nur so vor Energie sprühen. Punakaiki vereint all das.

Punakaiki_Neuseeland_Meer
Wild und rau – Blick auf die Tasmanische See in Punakaiki

Das Küstenörtchen an der rauen Westküste der neuseeländischen Südinsel ist im Reiseführer nur als Durchfahrtsort beschrieben. Einzig die berühmten Pancake-Rocks seien sehenswert: eine Felsformation, die wie Palatschinken aufeinandergestapelt liegt. Bei Flut schießt das Wasser die Felslöcher aufwärts als würde ein Geysir speien. Reisende auf der Durchfahrt hüpfen aus dem Auto, um einen Fotostopp einzulegen. Doch es lohnt sich, hier zu bleiben.

Punakaiki_Neuseeland_Sonnenuntergang
Abends trifft man sich in Punakaiki, um der Sonne beim Untergehen zuzuschauen.
Kajaktour in Punakaiki, Neuseeland
Mit dem Kajak den Pororari Fluss entlang

Kajaktour zwischen grünen Schluchten

Warum? Da wäre zum Beispiel der Paparoa Nationalpark, in dem man stundenlang durch ungezähmten Urwald wandert. Und da ist der Pororari Fluss, an dem es sich in spektakulärer Landschaft kajaken lässt. Erst in der Lagune ganz nah am Meer, dann flussaufwärts durch wilde grüne Schluchten. Der Besitzer der Verleihstation trägt stets Sonnenbrille und Hut und wirkt ein bisschen träge. Oder ist es entspannt? Hat er reingefunden in diesen richtig gechillten Lebensstil, der kein Morgen und kein Gestern kennt?

Immerhin ist der gebürtige Südafrikaner seit 25 Jahren hier, an diesem Ort, der eigentlich keine richtige Ortschaft ist. Ein paar Häuser, versteckt unter den Blättern von Farnpalmen, verteilt auf unzählige Küstenkilometer. „Wie viele Leute hier wohnen? Ich weiß es nicht. Meine Frau hat es mir irgendwann gesagt, aber ich hab’s nicht so mit Zahlen. Ich weiß nur, dass wir daheim ein Telefonbuch von Punakaiki haben, handgeschrieben, drei kleine Seiten.“

“Gut, dass es so viele Sandfliegen gibt”

Heute ist ein ruhiger Tag, trotzdem tröpfelt es stetig Kundschaft. „Wir machen keine große Werbung. Und ich hoffe, dass es nicht mehr wird“, sagt der Hutträger. Das einzige nervige in Punakaiki sind die vielen Sandfliegen, die juckende kleine Dübeln an den Beinen hinterlassen.“Gut, dass es so viele gibt“, so der Kajakverleiher weiter. „Stellt euch vor, es wäre anders. Dann wäre dieser Ort hier längst überlaufen, Hotels entlang der Küste, viele viele Touristen – schrecklich.“ Ein paar Meter weiter steht die einzige Taverne im Ort. Dort gibt es Fish & Chips für kleines Geld und ein Regal mit Büchern zum Tauschen.

Abendrot in Punakaiki
Abendstimmung in Punakiki

Die Kraft der wilden Tasmanischen See

Allgegenwärtig ist in Punakaiki die wilde Tasmanische See. In jedem Winkel wird man von einem ständigen Rauschen im Ohr begleitet. Die Wellen sind hoch und ungezähmt. Beim Strandspaziergang stolpern die Füße über mächtige Schaumbrocken, die im Wind wackeln und in der Sonne glänzen. Als hätte jemand eine riesige Flasche Badeschaum ins stürmische Meer gegeossen, um es zu besänftigen.

Man spürt und hört die Kraft der Wassermenge, die sich ständig hin und her bewegt und unbändig im Kreis dreht. Wie ein Kochtopf, der gleich zum Überlaufen kommt. Die Luft ist feucht und diesig. Das 24-Stunden-Schauspiel kommt jeden Abend zum Höhepunkt, wenn sich der Sonnenuntergang filmreif über der Tasmanischen See abspielt.

Übernachtungstipp:

Das Punakaiki Beach Hostel besticht durch seine Lage am Meer, das saubere und in fröhlichen Farben gestrichene Gebäude und die freundlichen deutschen Besitzer, die jeden Tag frisches Brot backen. Wer gerne ausgefallen nächtigt, sollte den gemütlichen Bus buchen.

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