Hallstatt in der Nebensaison autofrei erkunden

Hallstatt am Hallstättersee
Zwischen Berg und See: Hallstatt
Das UNESCO-Weltkulturerbe Hallstatt erlebt man am besten in der Nebensaison und ohne Auto. Wanderschuhe nicht vergessen!

Beim Gedanken an Hallstatt kommen einem rasch Bilder von überfüllten Gassen und Selfiesticks-schwingenden Urlauber*innen aus Fernost in den Sinn. Dass Hallstatt in aller Welt so beliebt ist, hat natürlich gute Gründe: die einzigartige Lage direkt am Hallstätter See, die pittoresken Häuser, die Umgebung des bergigen Salzkammerguts. Um Hallstatt zu erkunden, empfiehlt sich naturgemäß die Nebensaison.  Noch ein Tipp: Hallstatt erlebt man am besten umweltfreundlich ohne Auto – die Anreise und das Herumkommen vor Ort sind mit Öffis problemlos möglich.

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Der richtige Zeitpunkt für Hallstatt

Die Frage sollte wohl eher lauten: Wann ist Hallstatt am wenigsten überlaufen? Der falsche Zeitpunkt ist jedenfalls der Hochsommer, wenn die meisten Tourist*innen den Ort besuchen. Eine bessere Option ist die Nebensaison. Reiseführerin Helga Lenz empfiehlt etwa den Herbst. Ganz ruhig ist es dann freilich auch nicht, aber man entgeht zumindest den Massen. Der Herbst ist ideal, um die Region rund um Hallstatt autofrei und zu Fuß zu erkunden. Der Ort liegt inmitten des von Bergen und Seen geprägten Salzkammerguts, das man seit einigen Jahren auch auf dem Weitwanderweg BergeSeen-Trail erwandern kann.

Autofrei in die Region anreisen

Die Hallstätter*innen wollten sich noch nie etwas von oben diktieren lassen. Weder eine Zugtrasse noch eine Uferstraße mochten sie auf ihrer Seite des Sees haben. Ersteres führte dazu, dass Zugstrecke und Bahnhof auf der gegenüberliegenden Seeseite liegen. Zweiteres, dass in Hallstatt die erste Volksbefragung Österreichs durchgeführt wurde – mit einem eindeutigen „Nein“ für ein größeres Straßenbauvorhaben.

Der Bahnhof Hallstatt liegt also nicht im Ortszentrum, sondern auf der anderen Seite des Hallstättersees. Wer mit dem Zug anreist, geht vom Bahnhof hinunter zur Schiffsanlegestelle und setzt mit dem Boot über. Der Regionalzug fährt etwa direkt vom Bahnknotenpunkt Attnang-Puchheim durch eine idyllische Landschaft in gut eineinhalb Stunden bis nach Hallstatt. 

Hallstatt Schifffahrt
Überfahrt vom Bahnhof Hallstatt in den Ort

In die Geschichte von Hallstatt eintauchen

Hallstatt ist UNESCO-Weltkulturerbe und blickt auch auf eine 7000 Jahre alte Geschichte zurück. In Hallstatt befindet sich das älteste bekannte Salzbergwerk der Welt. Bei einem Besuch der Salzwelten macht man sozusagen eine Reise zum Ursprung der Salzproduktion. Vom zugehörigen, zwölf Meter langen Skywalk aus reicht der Blick weit über den Hallstätter See. Und weil es einen großen Unterschied macht, ob man alleine durch einen Ort wandelt oder ortskundige Begleitung hat, empfiehlt sich eine geführte Tour. Der örtliche Tourismusverband gibt Auskunft über Termine und Preise.

Traditionellerweise wird bei einer Stadtführung auch das Beinhaus besucht: In einem kleinen Raum am Friedhof sind rund 1.000 Schädel aufbewahrt. Denn aufgrund der beengten Lage zwischen See und Berg hatte Hallstatt – gelinde gesagt – schon immer ein kleines Platzproblem. Deshalb begann man um 1750 damit, Tote wieder auszugraben und ihre Köpfe und Knochen im Beinhaus zu lagern. Die Besonderheit in Hallstatt ist, dass die Köpfe mit den Namen der Toten verziert und mit Mustern bemalt sind.

Am Ostuferweg nach Bad Goisern wandern

Garantiert keine Menschenmassen trifft man am Ostuferweg des Hallstätter Sees, angeblich einer der schönsten Wanderwege im Salzkammergut. Er ist rund elf Kilometer lang und führt die meiste Zeit direkt am Ufer entlang. Man startet zum Beispiel in Obertraun und endet in Steeg, das bereits zu Bad Goisern gehört. Retour geht’s mit dem Zug, von wo aus man noch einmal ein weitreichendes Seepanorama genießen kann. Oder man legt gleich den gesamten Rückweg per Schiff zurück.

Hallstatt Ostuferweg Salzkammergut
Entlang des Ostuferwegs von Obertraun nach Bad Goisern
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4 Kommentare

  • Kofferpacken.at ist ein wirklich toller Reiseblog! Ich bin begeistert – vor allem die Interviews mit den Menschen vor Ort sind etwas besonderes und gefallen mir sehr gut. Und Hallstatt war schon immer eine meiner Lieblingsstädte, ich war jetzt schon so oft dort und geneiße es jedes mal wieder durch die schmalen Gassen zu schlendern und das besondere Flair der Stadt zu spüren.
    Mein eigener Blog http://www.dancing-on-clouds.at steht noch in den Kinderschuhen, aber ich hab gerade große Lust bekommen einen Beitrag über Hallstatt zu schreiben 😉
    Aber whatever: weiter so, ich werde auf jeden Fall noch öfter hier vorbeischauen!

  • Liebe Frau Kapeller,

    wir haben zu Hallstatt (und auch zu anderen destinationen) eine App gemacht…könnten sie jene mal ansehen?
    mit besten Grüßen
    Gerhard Sindelar

    übrigens noch ein Insider Tipp zu Hallstatt:
    “Tara” die Boutique von sharron Gold am marktplatz…und ihr unglaubliches Buch “Spiked” gibts auch auf deutsch und als e.book

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