Surfen: “Don’t be a Pussy!”

Surfen mit Planet Surfcamp in Corralejo, Fuerteventura
Surfen mit Planet Surfcamp in Corralejo, Fuerteventura
Beim Surfen auf Fuerteventura wird schnell klar - entweder man hat eine dicke Haut, oder man legt sie sich hier zu. kofferpacken.at auf Stippvisite bei Planet Surfcamp in Corralejo.

Beim Surfen auf Fuerteventura wird schnell klar – entweder man hat eine dicke Haut, oder man legt sie sich hier zu. kofferpacken.at auf Stippvisite bei Planet Surfcamp in Corralejo.

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“Planet Surfcaaaaaaaamp!?” wird mir schon von Weitem zugerufen, als ich mit meinem Rucksack in der Straße mit den vielen weißen Häusern ankomme. Ich nicke und werde gleich auf Englisch und Deutsch herzlich willkommen geheißen – wohl bemerkt nicht von den Gastgebern, sondern von den Surfern, die sich hier im Surfhaus in Corralejo einquartiert haben. Wie bei einer Familienfeier nimmt man mich an die Hand und führt mich durchs Haus, wo mich auch gleich Tobi, einer der Housekeeper hier im Surfhaus in Empfang nimmt. “Regeln gibt es hier so gut wie keine, aber … kletter nicht aufs Dach!”

Feiern und surfen

Man sieht hier alles nicht so eng unter Surfern. Ich werde schnell in die Community aufgenommen, in der hauptsächlich Deutsche ihren Urlaub verbringen. Quasi alle Altersgruppen sind vertreten, von Maturanten über Studenten bis hin zu Akademikern. Ich lande am Samstagabend mitten in einer Houseparty, laute Musik tönt bis auf die Straße und die Bewohner des Surfhauses mixen gemeinsam Mojitos. Und obwohl es eigentlich keine Regeln gibt, werden zwei Dinge doch sehr ernst genommen: Das Feiern und das Surfen.

Von Montag bis Freitag gehen die Planet Surfcamp Schüler täglich surfen und besuchen einen der Surfspots im Norden von Fuerteventura.
Von Montag bis Freitag gehen die Planet Surfcamp Schüler täglich surfen und besuchen einen der Surfspots im Norden von Fuerteventura.

Die Surflehrer sind mit von der Partie, analysieren neben dem Partytreiben Videos von Wellen, und tanzen zu späterer Stunde mit auf den Tischen. In den diversen Chillout-Zonen des Hauses entspannen sich die Surfer während einer Barbecue-Session von den Strapazen in den Wellen. Doch irgendwann ist ausgefeiert und die Boards werden auf die Vans geladen.

“Paddle, paddle, paddle!”

Je nach Wellenlage werden die Surfschüler von den Surf Instructors abgeholt und laden eigenhändig ihre Boards auf die Rücken der Fahrzeuge. Und ab gehts mit ohrenbetäubender Musik und auf engen Kurven zu den Surfspots. Mit etwas Glück ist noch keine andere Surfschule hier und die Wellen gehören ganz den Planet Surfcamp-Schülern. Nach dem Trockentraining im Ganzkörper-Wetsuit geht es in die Wellen und hier heißt es wirklich nicht zimperlich sein. Wie in der Waschmaschine wird man durchgespült und die Arme werden schwer von Paddeln.

Wer jammert, ist hier fehl am Platz: “Don’t be a pussy!” ruft Gabriele, der Surflehrer aus Italien. „Du wirst nie eine Welle erwischen, wenn du nicht ordentlich paddelst!“ So paddeln alle Anfänger und Fortgeschrittenen wie um ihr Leben und hoffen darauf, die weiße oder grüne Welle zu erwischen. Nach jedem geglückten Versuch feiern die Surfer ihre eigene kleine Party in den Wellen und feuern sich gegenseitig an.

Mondlandschaft, Dünen und Vulkane

Aber alles nach der Reihe. Im Landeanflug auf Fuerteventura komme ich mir vor, als würde ich auf dem Mond landen. Die vielen Krater der zahlreichen Vulkane auf der Insel prägen das Landschaftsbild, viel Sand, viel Wüste, Dünen und Felsen. Es sieht hier nicht aus wie das Paradies, aber von Zeit zu Zeit fühlt es sich so an. Je nach Startzeit der Surfkurse, kann man sich auch auf der Insel umsehen und beispielsweise den Vulkan Calderon Hondo besteigen, für den man insgesamt etwa zwei Stunden Zeit einplanen sollte. Vom Kraterrand aus hat man einen weiten Ausblick über ganz Fuerteventura und die umliegenden Inseln.

Vom Kraterrand des Vulkans Calderon Hondo aus blickt man auf die Mondlandschaft und auf die unbewohnte Insel Lobos.
Vom Kraterrand des Vulkans Calderon Hondo aus blickt man auf die Mondlandschaft und auf die unbewohnte Insel Lobos.

Eine davon ist die unbewohnte Insel Lobos, die direkt gegenüber vom Flag Beach mitten in den Dünen von Corralejo liegt. In der Meerenge La Bocaina zwischen Fuerteventura und Lanzarote kann man hier einen Tag am Strand, beim Schnorcheln oder Surfen auf Lobos verbringen.

So wird eine Woche Surfurlaub fast zu kurz. Die Entschleunigung startet jedoch an Tag eins und hält die ganze Woche an. Ein Mix aus Party, qualitativ hochwertigen Surf-Lessons, multikulturellem Umfeld und entspanntem Vibe lassen die Surfer im Surfhaus den Alltag zu Hause schnell vergessen. Man bleibt in Kontakt und freut sich auf ein Wiedersehen. Und die Woche endet mit einer Hausparty … womit sonst?

 

Koffer packen und los geht’s

  • Die europäische Reiseagentur Planet Surfcamp in Corralejo, Fuerteventura, ist spezialisiert auf Surfreisen bietet in Corralejo das Surfhaus sowie Apartments und Hotelzimmer an. Je nachdem wie groß die Begeisterung für Partys ist, kann man sich direkt im quirligen Surfhaus einquartieren, oder doch die ruhigere Variante auswählen. Von Montag bis Freitag finden halbtägige Surfkurse statt, Samstag und Sonntag stehen im Zeichen der Entspannung und des Feierns.
  • Die Unterkünfte liegen alle im Zentrum von Corralejo, nur wenige Gehminuten von der Einkaufsstraße und den Bars entfernt. Verschiedene Strände erreicht man ab zehn Minuten, viele der Surfhaus-Bewohner schnappen sich allerdings Skateboards oder Fahrräder, um an ihr Ziel zu gelangen.
  • Housekeeper sorgen im Surfhaus für Ordnung und stehen jederzeit für Fragen bereit. In der Selbstversorger-Unterkunft kauft jeder für sich selbst ein, kocht und erledigt den Abwasch. Auch die Zimmer sollen von den Bewohnern in Ordnung gehalten werden. Wlan steht in der Gemeinschaftsküche sowie in den Chill-Out Zonen und am Pool zur Verfügung.

 

Offenlegung:
Wir waren im September 2014 eine Woche lang auf Einladung von Planet Surfcamp in Fuerteventura unterwegs. Flüge und Verpflegung gingen auf eigene Rechnung. Meinungen, Bilder und Texte sind wie immer „hausgemacht“.

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